Das 3D Scannen hat allerdings nicht nur den Vorteil, Ihnen maßgeschneiderte Dateien für Ihre spezifischen Anwendungen zu liefern. Vielmehr ist das 3D Scannen auch im Hinblick auf die Ausgabeoptionen in keinster Weise limitiert. Denn die möglichen digitalen Ausgabeformate bieten Ihnen beim 3D Scannen eine eminent vielfältige Bandbreite an Möglichkeiten. So können Sie die fertigen 3D Scan Daten problemlos für alle gängigen Arten der Druckfertigung, der Visualisierung sowie auch der Analyse gezielt nutzen.
Ausgabeformate für die Punktwolke
Das 3D Scannen wird gerne auch für die Bestandserfassung respektive für die 3D-Dokumentation genutzt. Vom Ablauf her sendet der Laserscanner beim 3D Scannen einen entsprechenden Laserstrahl aus, der von der jeweiligen Umgebung reflektiert wird. Aus den Winkelposition der Teilkreise (horizontal sowie vertikal) sowie aus der Laufzeit des Lasersignals werden diesbezüglich die räumlichen Koordinaten der jeweils spezifischen Einzelmessungen bestimmt. Moderne und qualitativ hochwertige 3D Laserscanner erfassen dabei innerhalb kürzester Zeit etliche Millionen von einzelnen Messungen. In ihrer Gesamtheit werden diese Einzelmessungen beim 3D Scannen als Punktwolke bezeichnet. Diese Punktwolke bietet Ihnen einen digitalen Abdruck der Realität. Weiterführend können Sie beim 3D Scannen auch reduzierte oder vernetzte Polygonmodelle, parametisch oder nicht parametische Flächenmodelle erstellen sowie die Flächenrückführung bzw. die Falschfarbenstellung generieren.
Folgende Ausgabeformate für die Punktwolke, für die Polygon- und Flächenmodelle sowie für die Flächenrückführung gelten im Hinblick auf das 3D Scannen diesbezüglich als etabliert:
Ausgabeformat OBJ
Das Programm Wavefront Advanced Visualizer existiert im Hinblick auf das 3D Scannen entweder im Binärformat (Dateiendung „mod“) oder im ASCII Format (Dateiendung „obj“). Dieses Dateiformat wird von nahezu allen Programmen erkannt bzw. akzeptiert.
Ausgabeformat PLY
Das Polygon File Format, in der Praxis rund um das 3D Scannen oftmals auch als Stanford Triangle Format bezeichnet, empfiehlt sich durch eine einfache Implementierung im Hinblick auf flexible Darstellungsmöglichkeiten von 3D Objekten bzw. Modellen. Zusätzlich zur eigentlichen Geometrie des jeweiligen Modells lassen sich beim 3D Scannen noch weitere Daten – wie zum Beispiel Farbwerte, Materialien, Zellen oder Kanten – speichern. Außerdem erlaubt es das Dateiformat, dass Bilddateien innerhalb der eigentlichen Datei referenziert werden.
Ausgabeformat DXF
Das sogenannte Drawing Interchange File Format wurde von der Firma Autodesk für das 3D Scannen entwickelt. Es handelt sich hierbei um ein CAD Format, das wiederum von der Anwendung AutoCAD erzeugt wird. Es gilt als erstklassige Lösung für das 3D Scannen bzw. für einen programmübergreifenden Datenaustausch von 3D-Grafiken, was nicht zuletzt an der Möglichkeit eines vergleichsweise leichten Exports und Imports der Daten in andere CAD Programme liegt. Bereits seit dem Release des Programms AutoCAD wird DXF mit jeder neuen Version funktionell erweitert. Auch dieses Ausgabeformat kann als Binärformat oder im ASCII erstellt werden.
Ausgabeformat 3DS
Auch das Programm Autodesk 3D Studio, das für die Animation und Modellierung von 3D Szenen geschaffen wurde, stammt von der Firma Autodesk. Es verwendet zum einen das ASCII Format (Dateiendung „asc“) und zum anderen auch das Binärformat (Dateiendung „3ds“). Strukturell besteht das 3DS Format aus Blöcken, in denen einzelne Dateielemente zusammenfasst sind. Diese Blöcke werden auch als Chunks bezeichnet. Sie können beliebig innerhalb einer Datei platziert werden und ermöglichen so eine ungemein flexible Anordnung.
Ausgabeformat STL
Dieses Kürzel steht für das Stereo Lithography Dateiformat. STL Dateien (Dateiendung „stl“) dienen dabei als explizite Schnittstelle zwischen dem vorhandenen 3D Drucker und Ihrem 3D Modell bzw. CAD Modell. STL fungiert quasi als die allgemein anerkannte Gemeinschaftssprache in der 3D Druck Branche. Allerdings transportiert das Ausgabeformat STL immer lediglich die Basisinformationen hinsichtlich der Form des Modells. Texturen werden dabei beim 3D Scannen keine übernommen. Diese müssen Sie dann separat auftragen, sofern Sie ein vollfarbiges Objekt erhalten möchten.
Ausgabeformat U3D
Universal 3D ist ein Ausgabeformat für das 3D Scannen bzw. für 3D-Daten, das bereits im August 2005 von der ECMA (European Computer Manufacturers Association) veröffentlicht und als ECMA-363 standardisiert wurde. So ist mit dem Ausgabeformat U3D ein universeller Standard für die Bearbeitung und Übertragung von dreidimensionalen Daten aller Art eingeführt worden, der einen herstellerübergreifenden Datenaustausch erlaubt.
Ausgabeformat IGS
Das Format Initial Graphics Exchange Specification ist ein oft gebräuchliches Format für 3D Vektorgrafiken. Alternativ wird dieses Ausgabeformat auch mit IGES abgekürzt.
Ausgabeformat STP
Abgekürzt wird das Format Standard for the Exchange of Product Model Data nicht nur mit STP, sondern häufig auch mit STEP. Hinter dieser Bezeichnung verbirgt sich ein ISO-Standard, wobei es eher der Produktmodellierung dient als ein Grafikstandard darzustellen. Allerdings sind im Part 24 die entsprechenden Rahmenbedingungen und Prämissen für geometrische Modelle bzw. Objekte spezifiziert. Dadurch können Sie eine Vektorgrafik aus der Darstellung eines modellierten Produkts ableiten bzw. generieren.