Einzigartiges Stadtmodell mit besonderer Aura
Leichtigkeit & Lebensraum aus dem 3D Drucker:
Schwäbische Präzision, Engineering und das Gefühl seiner Heimat etwas zurückzugeben. VISIOTECH baut imposantes Stadtmodell für das StadtPalais.
Das StadtPalais öffnet seine Pforten und gewährt Einblick in die Geschichte Stuttgarts, stellt sich der gegenwärtigen Situation und lässt Fantasien über die Zukunft Stuttgarts zu. Mit zeitgenössischer Ansprache und geprägt von dialogischen Formaten wird der Besucher dazu angeregt, seine Stadt zu hinterfragen, die Perspektive zu wechseln und sich die zentrale Frage zu stellen: Was macht Stuttgart für mich so l(i)ebenswert?
Stolz und detailreich bildet das riesige Stadtmodell das Zentrum der Ausstellung und zieht die Besucher magisch an, zwingt sie dazu ganz nah heranzutreten, zu beobachten und inne zu halten. Die Oberfläche des Exponats wird durch darauf projizierte Details zum Leben erweckt. Jeder Straßenzug, jede Brücke, jedes Haus Stuttgarts wird filigran dargestellt, dabei werden Erinnerungen geweckt und die eigene Wohnung wiedergefunden. Es entstehen Zusammenhänge und Verbindungen zwischen Plätzen, Parks und Hindernissen. Emotionen soweit das Auge reicht. Die Stadt zum Greifen nah.
Doch wer baut so etwas? Wer kommt auf die verrückte Idee, das Ganze in einem Jahr zu schaffen? Es gibt viele Dinge, die man der 3D-Druck Branche nachsagt, doch eines ganz sicher nicht: Trägheit. Als Prototypenbauer sind wir darauf spezialisiert, Visionären ganz schnell das richtige Modell zur Verfügung zu stellen, damit aus der Vision Realität wird. Nicht nur das, darüber hinaus erschaffen wir Werte mit Rohstoffen, die wir bewusst und nachhaltig (wieder)verwenden. Passende Eigenschaften, um bei der Ausschreibung der Stadt Stuttgart zum Bau des Stadtmodells teilzunehmen. Projektleiterin und leidenschaftliche Stuttgarterin Thea Sauter staunt stolz auf Ihr Ergebnis – innerhalb eines Jahres hat sie ein Stadtmodell erschaffen, im Maßstab 1:3500.
Interview mit Projektleiterin Thea Sauter:
Thea, mache das Ganze mal etwas greifbarer für uns, wie baut man so ein Modell?
„Wow, wo fange ich da an? Ich war fast ein Jahr lang mit diesem topgrafischen Geländemodell Stuttgarts und Umgebung beschäftigt. Gebaut wurden 247 Platten á 30 x 30 cm, diese sind wiederum auf 23 Grundplatten befestigt. Die Challenge gleich zu Beginn: Das Datenhandling! Es handelte sich um eine enorm große Menge an Daten, die es galt aufzuschlüsseln, umzuwandeln und noch vieles mehr. Als Schritt eins geschafft war, konnte endlich gebaut werden, zumindest dachte ich das in dem Moment. Relativ schnell wurde klar, dass einige Parameter umgeschrieben werden müssen, um mit unserem Verfahren selektiven Lasersintern dieses 6 x 6 Meter große Stadtmodell zu bauen.
Beim selektiven Lasersintern (SLS) können mit Hilfe eines Laserstrahls unterschiedlichste dreidimensionalen Geometrien aus einem pulverförmigen Ausgangsstoff generiert werden. Verfahrenstechnisch wird das verwendete Pulver in dünnen Schichten mittels eines Lasers verschmolzen. So entsteht das jeweilige Werkstück Schicht für Schicht in einer Art Pulver-Bad, wobei auch komplexe und sonst schwer anzufertigende innere Geometrien realisiert werden können.
SLS wird klassisch auch als industrieller 3D Druck bezeichnet. Die Belichtungsparameter der Maschine haben wir aufgrund der extremen Belichtungsfläche speziell für dieses Projekt umgeschrieben. Jetzt geht’s ans Eingemachte: Wir arbeiteten beim Stadtmodell mit einem sogenannten Double Skin Core. Die äußerste Haut wurde voll aufgeschmolzen, sodass eine relativ glatte Oberfläche entsteht, auf der wiederum weitere Schichten aufgeschmolzen werden. Im Innern, im Core, haben wir mit zwei Gitterstrukturen gearbeitet. Die erste Struktur bildet das etwas feinere Gitterraster, die zweite wiederum die etwas gröbere Struktur. Somit haben wir es geschafft, weniger Fläche zu belichten und die Temperatur homogen zu halten. Das wiederum verschaffte uns Prozessstabilität und sichert die Qualität, die für uns an erster Stelle steht. Ein weiterer positiver Effekt: wir konnten deutlich Ressourcen einsparen!“
Das klingt alles sehr kompliziert, was bleibt für dich persönlich bei so einem Projekt hängen?
„Insgesamt war es ein warmherziges Miteinander zwischen allen Parteien, was dem Projekt zusätzlich eine sehr persönliche Note schenkte. Als Team haben wir intern harmoniert und konnten einiges an Erfahrungen sammeln. Stuttgart ist meine Stadt, ich fühle mich hier zuhause und das obwohl ich aus dem wunderschönen Allgäu komme. Jedes Mal wenn ich vor dem Stadtmodell stehe und meine Straße suche und mein Haus, erfüllt es mich mit großem Stolz, denn ich weiß genau, ganz vielen anderen geht es genauso. Solche Projekte zeigen wie vielfältig 3D Druck sein kann und das erfüllt mich, denn ich habe einen Beruf, den ich liebe und bei dem ich nie zu Ende lerne. Wie bei allen schönen Dingen vergisst man die Schwierigkeiten, die sich auf dem Weg ergeben haben und erinnert sich am Ende nur an das Schöne, dieses unglaubliche Ergebnis, das man sich im StadtPalais ansehen kann.“
Danke Thea!